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Der Urzwist in der Islamwelt

Die Tragödie läßt sich auf den Tag genau lokalisieren: Mohammeds Ableben kommt für die junge Islamgemeinde einem Schock gleich. Nichtsdestotrotz möchte man die Nachfolge nicht vernachlässigen, schließlich ist der Missionierungs- und Expansionsdrang immens. Der einstige Führungskader um Mohammed einigt sich alsbald auf Ebu Bekir, was bei Ali und seiner Gefolgschaft auf massiven Protest stößt, da sie den Standpunkt vertreten, daß der Prophet seinen Cousin zweifelsohne an seinem Platz gesehen hätte. Da die Gegenseite anderer Ansicht ist, müssen etliche Fehden ausgetragen werden, ehe Ali den Thron besteigt, allerdings nur für kurze Zeit, denn beim Verrichten des Gebets wird er in heiligen Gemäuern hinterrücks erstochen. Ähnlich auch das Schicksal seiner Söhne Hasan und Hüseyin und weiterer acht männlicher Nachkommen; der zwölfte schließlich, namentlich „Mehdi“ (auch: Mahdi), verschwindet von der Erdoberfläche und befriedigt seither chiliastische Hoffnungen sowohl der Schiiten als auch Aleviten.

Ein weiteres spalterisches Ereignis ist die Schlacht in Kerbela am 10.Oktober 680 (10.Muharram 61). Alis Sohn Hüseyin zieht auf Einladung der Stadtoberen mitsamt seiner Gefolgschaft nach Kufa, um seinen Platz als Kalif einzunehmen. Der amtierende Kalif Yazid muß um seine Position fürchten und fängt die Karawane bei Kerbela, eine im Südwesten Bagdads liegende Stadt des heutigen Irak, ab. Nach einem 40 Tage währenden Martyrium ohne Nahrung und Wasser für die Opponenten ist es leichtes Spiel für Yazids Regierungstruppen, die an der Zahl etwa siebzig Hüseyin-Anhänger zu ermorden. Diese Schlacht kommt bis heute sowohl in der Schiiten-, als auch Alevitenwelt einem Trauma gleich. Die Greueltat wird als neue Epoche für die Schiia gedeutet, weil sie den Anhängern Alis weit mehr gegolten habe als die Ermordung des Vaters, da „er ja nicht der Sohn der Tochter des Propheten war. Es gibt Ereignisse, die nicht durch sich selbst und ihre notwendigen Folgen, sondern durch die Erinnerung in den Herzen der Menschen eine ungeheure Wirkung ausüben“.

Gedacht wird der Ermordeten mit der Fastenzeit, bei Schiiten und Aleviten –im Gegensatz zum 30Tage dauernden sunnitischen Fastenmonat Ramadan– von 12 Tage Dauer, wobei die Zahl 12 die Imame quantitativ erfaßt. Zugleich wird in dieser Zeit kein Wasser getrunken, Nahrung wird auf das Nötigste reduziert, Körperpflege unterbleibt gänzlich.

Der Zwist ist von einer Banalität gekennzeichnet, die in keiner Relation zu den Opfern steht. Mohammed vernachlässigt zu Lebzeiten einen Nachfolger zu bestimmen und ebnet damit den Weg zu den wildesten Spekulationen. Schiiten und Aleviten wollen heute wissen, daß er sich mehrmals im Beisein anderer für Ali ausgesprochen habe, Sunniten hingegen sind der Meinung, daß im Islam das Mehrheitsprinzip Geltung habe und Ali nicht der bevorzugte Kandidat der Gemeinde gewesen sei.

Von Erdinc Dogan


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