Gelübde (İkrar)
Das Alevitentum ist eine Glaubenslehre, die das Ziel verfolgt, die menschliche Vollkommenheit zu erreichen.
Die Abgabe des Gelübdes (ikrar) zeigt die Bereitschaft und den Willen, diesem Glaubensweg verantwortungsvoll und aufrichtig zu folgen.
Dieses Gelöbnis bedeutet Hingabe; ein Versprechen, die Pflichten und Regeln zu erfüllen und die alevitische Lehre mit Leidenschaft zu praktizieren.
Es ist kein Privileg, alevitischer Abstammung zu sein. Dieser Weg kann erlernt und letztendlich durch die Initiation (Ikrar) angenommen werden.
Durch den Eintritt in die Initation verspricht die Person, nicht unrechtes zu tun bzw. ungerecht zu handeln, d.h. die Person darf die Rechte der anderen Menschen nicht verletzen.
Im Alevitentum wird das mit folgenden Worten dargelegt: “Man soll seine Hände, Zunge und Lenden beherrschen!”, dies bedeutet nichts gestohlenes und nichts verbotenes zu essen, die Loyalität gegenüber dem Ehepartner/der Ehepartnerin bewahren sowie die Akzeptanz und Respekt gegenüber anderen Rassen und Religionen zeigen.
Mit diesem Wissen und Gewissen sollte die Person den Eid ablegen.
Ein Zurück in diesem Sinne gibt es nicht, daher muss dieser Schritt gut überlegt werden.
Diejenigen, die ihr Gelübde brechen, werden von der Initiation verbannt. Diese Personen nennt man – Ausgeschlossene - (Düşkün).
Remzi Kaptan
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