Warum Fasten die Aleviten im Monat Muharrem?
Das Muharrem-Fasten im Alevitentum hat - neben den oben erwähnten Gründen - auch einen geschichtlichen Hintergrund. Nach der alevitischen Lehre (Mythologie) wurde dieses Fasten schon seit dem ersten Propheten (Hz. Adam) bis zum letzten Propheten (Hz. Muhammed) ausgeübt.
Heute wird als Ausdruck der Trauer um Hz. Hüseyin – das Enkelkind des Propheten Hz. Muhammed - gefastet.
Dieser wurde in Kerbela (im heutigen Irak) von dem Herrscher der Umayyaden Dynastie (Yezit) im Jahr 680 n. Chr. auf grausame Weise ermordet.
Mit dem Trauerfasten versuchen die Aleviten, das Leid Hz. Hüseyins nachzuempfinden.
Die Fastenzeit ist ein Zeitraum, ein Prozess, in dem der Mensch in sich kehrt und Rechenschaft über sich selbst ablegt.
Denn nur dadurch kann ein Mensch sich selbst wirklich erkennen /verwirklichen bzw. zur Selbsterkenntnis gelangen.
Imam Hüseyin hat in Kerbela einen Kampf gegen die Ungerechtigkeit und das Böse geführt.
Deshalb symbolisiert das Muharrem Fasten in seinem Namen die Verehrung des Guten, der humanistischen Werte und der Gerechtigkeit, wobei es den Bösen verdammt.
Remzi Kaptan
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