Die Bedeutung der Aschura (Süßspeise) für die Aleviten
Das Wort Aşure (Aschura) kommt aus dem arabischen und bedeutet zehn.
Damit ist auch der zehnte Tag des islamischen Monats Muharrem gemeint.
Für die Aleviten und Schiiten ist es der Gedenktag an Imam Hüseyins Tod in Kerbela, deshalb ist dies ein bedeutender Tag für die Aleviten, an dem sie die Süßspeise Aschura zubereiten.
Es gibt Erzählungen darüber, dass auch viele vorislamische Völker (wie z.B. die Israeliten) an diesem Tag gefastet haben.
Man sagt, dass an diesem Tag auch viele weltverändernde Ereignisse geschahen, die vor allem mit der Rettung vieler Propheten aus schwierigen Situationen verbunden werden.
Nach der alevitischen Lehre geht eine dieser Mythologien sogar auf Noah zurück.
Man glaubt, dass Noah vor der großen Sintflut an diesem Tag gerettet wurde, worauf er zum ersten Mal die Suppe Aschura mit den letzten Resten seiner Vorräte als Dankbarkeit zubereitet habe.
Aschura ist eine Süßspeise, die heutzutage mehr im Mittleren Osten und in Anatolien nach dem Muharrem Fasten zubereitet wird.
Als Symbol des Gedenkens an die zwölf Imame enthält es mindestens zwölf Zutaten wie z. B. Weizen, Bohnen, getrocknete Feigen, Aprikosen, Walnüsse etc.
Die Süßspeise wird als Zeichen der Dankbarkeit und Nächstenliebe unter den Nachbarn und Bekannten verteilt.
Aschura symbolisiert bei den Aleviten sowohl die Verbundenheit mit dem Imam Hüseyin der Ehlibeyt (Familie des Propheten Muhammed) und den zwölf Imamen als auch das Gefühl der Brüderlichkeit und den Frieden.
Hinzu kommt eine weitere besonders wichtige Bedeutung hinzu.
Aschura dient als Ausdruck der Dankbarkeit, da Zeynel Abidin, der Sohn von Imam Hüseyin (Urenkel des Propheten) trotz seiner Krankheit in der Schlacht in Kerbela, in der sein Vater gestorben war, überlebt hatte.
Durch ihn konnten die Nachfahren (zwölf Imame) des Propheten weitergeführt werden.
Remzi Kaptan
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