|
Kerbela
Nach der Ermordung Alis wurde Muawiya Kalif und Alleinherrscher. Er ist der Ausformer des frühen Islams. Wegen ihm zogen die Enkelkinder Mohammeds Hasan und Hüseyin nach Medina zurück. Sie versprachen Muawiya
politisch nicht mehr aktiv zu sein, dies genügte ihm. So lebten Hasan und Hüseyin bis 670n. Chr. Hasan starb. Kurz nach dem Tod des Hasan starb auch Muawiya. Sein Sohn Yasid kam an die Macht und vergrößerte sein
Reich sehr schnell. Muawiya reichte die politische Nichtaktivität Hasans und Hüseyins, Yasid jedoch verlangte von Hüseyin Treueid zuleisten. Obwohl Hüseyin wusste, dass das Ablehnen Yasids Verlangens ihm
Schwierigkeiten bringen würde, lehnte er Yasids Wunsch ab. Nun musste Hüseyin fort, er zog mit seinem 100 köpfigen Gefolge nach Kufa. Die Kufaner wollten ihn schützen, da sie Schiiten waren. Aber als Hüseyin in Kufa
ankam, hatten die Kufaner längst ihre Meinung geändert und ließen Hüseyin nicht in die Stadt. Die Kufaner hatten ihn und sein Gefolge sogar angegriffen. Hüseyin konnte von Kufa aus nicht zurück nach Medina, weil die
Macht Yasids sich viel stärker ausgedehnt hatte. Hüseyin entschied sich in den Norden zu fliehen. Yasid hatte nun auch die Kufaner völlig unter seiner Herschafft. Er befahl ihnen Hüseyin im Norden einzuschließen. Im
Norden, eingeschlossen durch einen 4000 köpfigen Trupp von Kufaner, wollte man von Hüseyin sein vollständiges Aufgeben. Hüseyin jedoch, die Folgen wissend, lehnte dies ab. Durch einen Befehl des Yasids wurde
Hüseyins 70 köpfige männliche Begleitung von den Kufanern getötet. Tagelang verdursteten Hüseyin und sein Gefolge in der Wüste zur Kerbela im heutigen Irak. Während sie in der Wüste verdursteten, unter dem Gefolge
auch Frauen und Kinder, wurden sie nochmals angegriffen. Als ein Sohn Hüseyins mit einem Pfeil ermordet wurde, fiel Hüseyin aus mehreren Wunden blutend zu Boden. Die einzigen überlebenden der Tragödie waren der 24
jährige Seynelabidin, Sohn des Hüseyin, mit einigen Frauen und Kindern. Ali, der Vater des Hüseyin, wusste, als er noch lebte, von der Tragödie. Die Sprüche des Ali wurden von Serif Murtaza zusammengefasst. Laut
Serif Murtaza hat Ali folgendes über die Tragödie in Kerbela gesagt: ?Als ob ich mit mir wäre und mit meinen Nachfolgern, als ob ich in Kerbela wäre, als ob ich an der Kriegsfront wäre.? Die Spuren dieser
unmenschlichen Verfolgung tragen die Aleviten bis heute noch in ihrer Seele. Sie fasten im Monat ?Muharrem? (der islamische Monat indem dies geschehen ist) 12 Tage aus Trauer und als Zeichen der Erinnerung an die
Tragödie. Da Hüseyin mit seinem Gefolge in der Wüste zur Kerbela verdurstet ist, trinken Aleviten während ihrer Fastenszeit kein reines Wasser.
|